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VEGANE ALTERNATIVEN

von Paula Pichler

Save the Planet! Tierische Lebensmittel reduzieren – welche Ersatzprodukte gibt es und wofür verwende ich sie?

Dass pflanzliche Ernährung nachhaltiger ist als tierische, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Daher wird es vielen Konsument*innen immer wichtiger, tierische Lebensmittel zu reduzieren. Guter Vorsatz, schwierige Umsetzung.
Seit den letzten Jahren boomt das vegane Sortiment in Supermärkten: es gibt bereits unzählige verschiedene Milch- und Joghurtalternativen und pflanzliche Fleischersatzprodukte. In der Theorie ist das große Sortiment an Ersatzprodukten fabelhaft, doch in der Praxis vor allem für Einsteiger*innen oft überfordernd – insbesondere, wenn das dritte Produkt immer noch nicht so schmeckt, wie man es sich erhofft.

Es ist egal ob du diesen Post liest um ein paar tierische Produkte zu ersetzen, oder du versuchen willst dich komplett vegan zu ernähren. Beides ist toll, und das Wichtigste bei so großen Umstellungen ist immer sich selbst nicht zu viel Druck zu machen. Jeder Anfang ist anders und es gibt dabei kein Richtig oder Falsch.

Meine Mitbewohnerin und ich ernähren uns bereits seit Längerem rein pflanzlich und haben im Laufe dieser Zeit viele klassische Gerichte veganisiert und unzählige Ersatzprodukte ausprobiert. Mein Ziel in diesem Post ist es dir zu helfen, dich im Land des veganen Sortiments zu orientieren und dir Lust zu machen, dich beim Kochen kreativ mit veganen Lebensmitteln auseinanderzusetzen.

Vorab: Geschmäcker sind selbstverständlich sehr verschieden. Daher teile ich Erfahrungen und Vorlieben, die sich in unserer WG etabliert haben. Es kann auch sehr wohl sein, dass dir ein veganes Produkt von einer bestimmten Marke viel besser schmeckt als das einer anderen – die Möglichkeiten sind endlos! Prinzipiell kann ich dir sehr ans Herz legen viel Verschiedenes zu versuchen, und vor allem bei Gerichten die du bereits kennst eine vegetarische/vegane Alternative zu probieren. Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt! 🙂

Milchersatz:

Es gibt wohl kaum eine Kategorie in der es inzwischen so viele verschiedene Optionen gibt wie in der des Milchersatzes. Welche sind gut und wofür werden sie verwendet? Gibt es da Unterschiede?

Klassiker für den Kaffee sind Hafer- und Sojamilch. Ich greife lieber zu ungesüßter Hafermilch, da sie meiner Meinung nach perfekt mit dem Kaffee harmoniert. Sojamilch bringt einen intensiveren Eigengeschmack mit sich, der mir persönlich in anderen Kombinationen eher zusagt – aber das ist natürlich Geschmackssache. 🙂
Ein Tipp für alle Milchschaumliebhaber*innen: Barista- Milchalternativen eigenen sich hervorragend für cremige Genusserlebnisse ohne Kompromisse.

Wer es nussig mag, kann sich natürlich durch das Nussmilch-Sortiment kosten, aber eine Vorwarnung: Mandelmilch flockt in heißen Getränken! Wir verwenden Nussdrinks gerne zum Backen, Kochen (z.B. Mandelmilch in Bechamelsauce für Lasagne) oder in Shakes.

Wer will, kann seine liebste Milchalternative auch günstig zu Hause selbst machen, dazu gibt es unzählige Rezepte im Internet und ist eine tolle Gelegenheit Müll einzusparen! Hierfür brauchst du nur einen Mixer oder Stabmixer und einen Nussmilchbeutel.

Cremige Saucen:

Schmackhafte, cremige Saucen, zum Beispiel für Pasta, möchte man auch als Veganer*in oder Vegetarier*in nicht missen.

In unserer WG haben wir sehr viel probiert und mit der Zeit haben sich unserer Favoriten herauskristallisiert. Inzwischen verwenden wir für die meisten Saucen die Soja Cuisine von Alpro. Mit richtigem Würzen fällt der Eigengeschmack vom Soja fast nicht mehr auf und da sie sehr cremig ist, eignet sie sich optimal als Schlagobersersatz.

Ein Tipp aus der Küche meiner Mama: zum Binden von Saucen einfach einen Löffel weißes Mandelmus und kaltes Wasser kräftig durchschütteln (am Besten in einem Shaker). Schmeckt köstlich und ist less-waste.

Joghurt Dips:

Die meisten Veganer*innen, die ich kenne, verwenden Soja- oder Haferjoghurt, was für mich jedoch einen zu starken Eigengeschmack hat. Wir haben Vieles probiert, um pflanzliche Joghurt-Dips für Strudel etc. zu perfektionieren – lange Zeit schien das perfekte Genusserlebnis weit entfernt … bis meine Mitbewohnerin etwas Unübliches ausprobiert hat: Kokosjoghurt! Mit Knoblauch, Zitrone und Gewürzen eurer Wahl verfeinert, wird der Kokosgeschmack neutralisiert. Ein Insider-Tipp den ich euch sehr ans Herz legen möchte!

Vegane Butter:

Was vegane Butter betrifft gibt es für uns, und alle Veganer*innen die ich kenne nur eine Alternative: FLORA . Sie eignet sich für alles wofür man herkömmliche Butter verwendet, also auch fürs Kochen und Backen oder ganz simpel als Brotaufstrich.

Vegane Käsealternativen:

Auch hier gibt es inzwischen immer mehr Optionen, doch vollends auf Käse zu verzichten fällt vielen Umsteiger*innen besonders schwer. Mir zum Beispiel hat sehr lange keine Käsealternative geschmeckt, doch ich habe die Suche nie aufgegeben! Mittlerweile haben sich bei uns in der WG vor allem die Wilmersburger Scheiben (in classic und würzig) etabliert. Aber auch die Alternative von SimplyV schmeckt uns sehr gut. Der geriebene Käse von SimplyV Reibegenus ist unser Favorit für Überbackenes, also Pizza, Lasagne, Cannelonni und mehr, da er garantiert schmilzt! SimplyV hat sogar auch einen Parmesan-Ersatz im Sortiment, den wir persönlich nicht mehr missen wollen. Alternativ sind jedoch auch Hefeflocken in allen Variationen als Parmesanersatz sehr beliebt. Sie schmecken sehr würzig und runden deftige Gerichte gut ab, sind auch gut dafür geeignet Saucen zu binden und Textur zu verleihen. Ganz meinen Geschmack treffen die Hefeflocken jedoch nicht.
Apropos: veganer Käse braucht etwas länger zum Schmelzen als Produkte tierischen Ursprungs – also lieber Hitze reduzieren und mit etwas mehr Geduld am Herd stehen.

Fleischersatz:

Das Angebot an Fleischersatzprodukten wird stetig breiter. Vieles ist von der Konsistenz her sehr fleischähnlich, geschmacklich allerdings oft weit entfernt. Es kommt natürlich ganz darauf an in welchem Gericht, doch viele Veganer*innen, wie ich, präferieren das sogar. Wenn du dich beim Kochen mit den Alternativen etwas spielst wirst du merken, dass bestimmt auch für dich eine perfekte Fleischalternative am Markt ist.

Tofu und Linsen (für Bolognese, Chili, etc) sind die proteinhaltigen Klassiker für pflanzlich basierte Gerichte. Bei Tofu muss man allerdings auf die richtige Zubereitung achten, da Naturtofu – karg ausgedrückt – nach Nichts schmeckt und vor der Zubereitung erstmal etwas gepresst werden muss! Anschließend ist eine gute Marinade das A und O für die Zubereitung köstlicher Speisen. Alternativ gibt es im Supermarkt auch auch Tofu in verschiedensten Geschmäckern, die keiner zusätzlichen Marinade bedürfen (z.B. Oliven-Tofu, Räuchertofu). Wenn es euch interessiert, schreibt uns auf Social Media und ich verfasse einen eigenen Blogpost über Tofu und verschiedene Marinaden, die wir dafür verwenden. Ihr werdet staunen, wie unglaublich vielseitig er zubereitet werden kann.

Abgesehen von Tofu gibt es inzwischen sehr viele fleischähnliche Alternativen. Ein Klassiker sind die Burger Patties von Beyond Meat. Konsistenz und Geschmack sind intensiv und sehr fleischähnlich. Für Umsteiger*innen in den meisten Fällen optimal.
Die besten Angebote, auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis, sind meiner Meinung nach die Produkte von Hofer. Hofer baut mit seine Eigenmarke “JUST VEG!” sein veganes Sortiment immer weiter aus: Angefangen bei pflanzlichen Fischstäbchen, über Burger Patties und Faschiertem bis hin zu pflanzlichen Steaks bleibt praktisch kein Wunsch offen. Der Geschmack erinnert hier zwar nicht so an Fleisch, dafür jedoch die Konsistenz.
Vegavita hat ebenfalls viele gute Optionen. Zum Beispiel esse ich gerne die vegane Bratwurst oder die Nuggets aus dem Tiefkühlregal.

Vegane Süßigkeiten

Last but not least, für mich persönlich ein sehr wichtiger Punkt: vegane Süßigkeiten. Als eine Person, die lieber mehr als weniger nascht, war der Umstieg in den veganen Lifestyle anfangs hart. Liest man sich die Inhaltsstoffe der gängigen Süßigkeiten durch, merkt man frustrierend schnell, dass von den Lieblingssüßigkeiten kaum noch etwas eine Option darstellt.

Ich habe jedoch bald herausgefunden, dass es einem auch hier als Veganer*in eigentlich an nichts fehlt, solange man sich zu orientieren weiß!

Was Schokolade betrifft gibt es, abgesehen von den meisten ohnehin veganen dunklen Schokolade noch unglaublich viele gute Alternativen, beispielsweise von veganz und Rittersport. Hier gibt es total viel verschiedene, köstliche Sorten. Von veganz war ich bis jetzt von jeder Sorte begeistert. Von der Marke gibt es auch verschiedenste, sehr gute Schokoriegel fürs Naschen zwischendurch.
Dass auch Manner Schnitten und OREO Kekse rein pflanzlich sind hat sich unter Veganer*innen schnell verbreitet. Was ich jedoch zum Beispiel sehr lange nicht wusste ist, dass sogar nimm2 soft vegan sind.
Und die beste Alternative für vegane Gummibärchen sind meiner Meinung nach ungeschlagen jene von katjes. Hier könnt ihr euch geschmacklich an genau dem orientieren, was euch auch in den herkömmlichen Produkten gut geschmeckt hat! Achtung: in vielen Produkten ist Bienenwachs enthalten.

Jetzt solltest du einen besseren Overview über das vegane Supermarkt-Sortiment haben und bist hoffentlich motiviert, vegane Ernährung in deinen Lifestyle mit einfließen zu lassen. Und nochmal: Es geht nicht darum, dass du gar keine tierischen Produkte mehr konsumierst, solange du auf eine ökologische und tierethische Herkunft achtest.

Für das Reduzieren von tierischen Produkten wird dir unser Planet auf jeden Fall sehr dankbar sein! 🙂 Schreib uns gerne auf Social Media bezüglich Fragen aller Art und schicke gerne auch Anfragen zu veganen Rezepten!

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